„Keine Hinterzimmer-Absprachen“ mehr – Grüne erhielten Anregungen aus Recke

Voltlage – Anregungen für die Kommunalwahlen am 12. September holten sich die Grünen aus der Samtgemeinde Neuenkirchen vom Ratsherr Manfred Berghaus aus Recke. Der Grünen-Politiker hatte mit dem Kommunalen Bündnis Recke (KBR) bei den Gemeinderatswahlen im letzten Herbst 33,1% und damit 9 von 26 Mandaten erreicht.

„Seit die CDU die absolute Mehrheit verloren hat, wird der Rat nicht mehr aus Hinterzimmer-Absprachen vor vollendete Tatsachen gestellt“, berichtete Berghaus. Inzwischen seien für die Grünen wichtige Anliegen wie das ökologische Bauen sowie die Versorgung von Schulzentrum, Hallenbad und Rathaus mit Strom aus Bio- und Windenergie vorangekommen.

Neustes Projekt sei der „Solar-Euro“, erklärte Berghaus. Dabei erhebe die Gemeinde einen Preisaufschlag beim Grundstückskauf, der bei Nutzung der Solarenergie zurückgezahlt werde. Allerdings würden die jetzt angepackten beiden neuen Baugebiete mittelfristig wohl die letzten sein. „Sonst bleibt nur noch weiter ausdehnen ins Moor bzw. die umgebende Naturlandschaft“, so der Ratsherr.

Der ehemalige Voltlager Grünen-Ratsherr Martin Nieporte bedauerte, dass beiderseits der Landesgrenze wenig in den örtlichen Medien über das Geschehen im Nachbarort zu lesen sei. Dabei gebe es doch viele gemeinsame Belange wie Landwirtschaft und Naturschutz, Besuch der Fürstenbergschule in Recke von Kindern aus Voltlage und Neuenkirchen oder Verbesserung von ÖPNV-Verbindungen über die Landesgrenzen hinweg sowie Radwegesicherheit.

Offen ließen die Grünen ihre Haltung zur Neuwahl des Samtgemeindebürgermeisteramtes. Kreisgeschäftsführer Johannes Bartelt stellte richtig, dass die Wahl nicht wie die CDU-Vorsitzende Eversmann mitgeteilt hatte, für 9 Jahre erfolge, sondern lediglich bis zum Jahr 2026. Für sinnvoll gehalten wurde allerdings der Vorschlag für eine gemeinsame Findungskommission.

„Mit mindestens 6 Kandidaten wollen wir für den Gemeinderat Voltlage antreten“, kündigte Ratsherr Udo Urmann. Er sowie Markus Knuf kündigten bereits ihre Bereitschaft zur Kandidatur an. Auch Interessierte ohne Parteimitgliedschaft seien willkommen, auch für die Räte in Merzen und Neuenkirchen sowie den Samtgemeinderat.

August Brackmann berichtete über die Absicht des Rates, in anstehenden Bebauungsplänen entsprechend der Landesbauordnung den Verzicht auf Steingärten festzuschreiben. „Mit schönen Pflanzungen kann man sowohl Bienen und Vögeln, aber auch dem eigenen Wohlbefinden viel Gutes tun“, zeigte sich der Neuenkirchener Ratsherr überzeugt.

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