Ökobau, Wegebefestigung und Trinkwasserschutz

Grüne sprachen über aktuelle Samtgemeindethemen

Merzen – Bestimmendes Thema bei den Grünen in der Samtgemeinde Neuenkirchen ist die Forderung, die geplanten Neubauten in der Samtgemeinde mit höchster Energieeffizienz zu errichten. „Solches Bauen und Wohnen ist ein wichtiger Bestandteil der Energiewende und die öffentliche Hand sollte mit gutem Beispiel vorangehen“, erklärte der Neuenkirchener Ratsherr August Brackmann. Das müsse für alle geplanten Neubausiedlungen in den Mitgliedsgemeinden gelten. Auch die neue Kita am Pastorenholz in Merzen könne als Klimaschutzhaus Vorbildfunktion übernehmen, bekräftigte der Merzener Ratsherr Ronald Hülsmann.

Zwei „Dorfmoderatoren“ der sozialen Dorfentwicklung berichteten über den Wunsch aus der Bevölkerung, die Wege rund um den Merzener Dorfteich zu befestigen. „Seit Jahren wird dieses Ansinnen auch von uns im Rat vorgetragen“, berichtete der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Josef Klausing. Leider werde das vom Bürgermeister bisher abgewiegelt mit der Begründung, erst solle das Gemeinschaftshaus fertiggestellt werden. Allein schon im Sinne der älteren Bewohner des Hauses, die häufig einen Rollator nutzen würden, müsse die Befestigung des Weges jedoch nun zügig angegangen werden.

Großen Zuspruch bei den Grünen fand die geplante Neugestaltung rund um die Merzener Grundschule,  von den Dorfentwicklern als „Dorfcampus“ definiert. „In einem echten Dorftreff sollten sich hier alle Vereine, der Jugendtreff und andere Gruppen nach Abriss der alten Orientierungsstufe wiederfinden können“, betonte Klausing. Begrüßt wurde, dass über ein anderes Schulkonzept, dem „Lernhaus“, nachgedacht werde.

Über die Entwicklung der Nitratbelastung im Grundwasser berichtete Andreas Wilke. „Angesichts der Sickergeschwindigkeit von Düngeeinträgen steht uns hier noch eine jahrzehntelange Belastung bevor“, so das Mitglied im Ausschuss des Wasserverbandes Bersenbrück. Ein anwesender Landwirt erklärte, dass die Landwirte zu Unrecht über einen Kamm geschoren würden. Es seien zumeist, wie in Plaggenschale, nur sehr wenige „schwarze Schafe“ die den ganzen Berufsstand des Landwirts in Verruf brächten.

Diskutiert wurde über die geplante Verschärfung der Düngeverordnung und die Sorge von Landwirten, dass dadurch die Ertragsqualität sinken könne. Um den übermäßigen Stickstoffeintrag zu reduzieren, wurden allerdings strengere und wirkungsvollere Kontrollen sowie letztendlich auch merklich spürbare Strafmaßnahmen gegen uneinsichtige Landwirte für erforderlich gehalten. Man müsse wegkommen von der Massentierhaltung mit Tieren, die so gehalten würden, dass sie nie das Tageslicht erblicken könnten. Dies sei eine weitere Maßnahme zur Reduzierung des Gülleeintrags.

Bedauert wurde dass der Klimaschutzmanager so wie geplant und beschlossen nun wohl doch nicht kommen werde.  „Grund ist, dass Fördergelder gekürzt wurden und mit kaum umsetzbaren Auflagen für die Samtgemeinde verbunden wären“, berichtete Klausing. Er gehe aber davon aus, dass der einstimmige Ratsbeschluss in Merzen, ein Kompensationsflächenpool zu entwickeln, weiterhin Bestand habe. Mit diesem Flächenpool von mindestens 10 ha Größe sollten noch ausstehende und durch neue Baugebiete hinzukommende Kompensationsmaßnahmen der Gemeinde Merzen umgesetzt werden.

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