Grüne: Chancen mit Klimamanager nutzen

Voltlage – Welche Beitrag kann ein Klimaschutzmanager dazu leisten, den Energieverbrauch bei kommunalen, gewerblichen und privaten Gebäude zu reduzieren? Statt des erkrankten Klimaschutzmanager Stefan Spenger berichtete Grünen-Kreisgeschäftsführer Johannes Bartelt von den Erfahrungen aus Wallenhorst, wo bereits seit vielen Jahren eine solche Stelle bei der Gemeinde eingerichtet ist.

Die Bezahlung eines Klimamanagers werde über drei Jahre zu 65% vom Bund gefördert unter der Voraussetzung, dass vorher ein Klimaschutzkonzept erstellt worden sei, berichtete Bartelt. Nach dem einstimmigen Beschluss des Gemeinderates habe Wallenhorst bereits ab 1. April 2015 diese Chance genutz. Begleitet worden sei die Erstellung des Konzeptes von einem Klimaschutzbeirat aus Vertretern der Fraktionen, Verwaltung und Experten aus der Gemeinde. Insgesamt seien zu Beginn 41 Maßnahmen mit Priorität verabschiedet worden, deren Abarbeitung der Manager anschließend begonnen habe.

Mit den Schulen und Kindergärten seien Aktionen mit dem Ziel durchgeführt worden, Wärme und Strom und einzusparen und somit ein nachhaltiges Bewusstsein für Energie schon bei Kindern zu wecken. So könne ein Klassenraum mit Nebel vollgepumpt und dann das richtige Lüften mit leicht und ganz geöffneten Fenstern zu veranschaulicht werden. Weiterhin sei eine Schüler-AG eingerichtet worden, um längerfristig den Energieverbrauch abzulesen werden. Solche Aktionen würden über vier Jahre mit 65% von der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert.

Im Bereich Verkehr biete Wallenhorst seinen Bürgern Carsharing, um so Autos einzusparen. Außerdem beteilige sich die Gemeinde am bundesweiten „Stadtradeln“. Mit dem ADFC werde eine 25 km lange Route angeboten. Mittels Fragebögen, die an die Haushalte verteilt würden, würden Anregungen für die Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur gesammelt. Ziel sei es dazu anzuregen, den Weg zur Schule oder zur Arbeit zu radeln.

Über ein mit 10.000 Euro ausgestattetes Programm fördere die Gemeinde die Ersetzung alter Heizpumpen durch Hocheffizienzpumpen. Eine Erlebnis-Ausstellung „Klimamarkt 2050“ zum nachhaltigen Konsum sei gezeigt worden. Die örtliche Gewerbeschau stehe sei unter dem Motto „Klimaschutz und Energie“ durchgeführt worden. Ausgelobt werde jährlich ein mit 3.000 Euro dotierter Klimaschutzpreis.

„Die Chancen für mehr Klimaschutz sollten auch in der Samtgemeinde Neuenkirchen genutzt werden“, stellte Josef Klausing fest. Schon bei der Neuplanung des Rathauses sowie bei Kita-Erweiterungen müsse der Plusenergiehausstandard angewendet werden. Durch bessere Dämmung auch der Altbauten könne der Energieverbrauch erheblich gesenkt werden.

Über das Engagement vieler junger Menschen im Rahmen von „Fridays for Future“ auch im Osnabrücker Land berichtete Marvin Wilke. Der Vertreter der Grünen Jugend wies außerdem auf die EU-Urheberrechtsreform hin, die sogenannte Uploadfilter“ vorsehe, die jegliche Inhalte überprüfen sollten, die hochgeladen würden. Noch bestehe die Möglichkeit, sich per Online-Petition dagegen zu engagieren

Keine Zustimmung der Grünen finden Planungen des Landkreises, die Strom- und Gasnetze von den Kommunen an eine Holding unter Beteiligung von RWE-Innogy abzugeben. „Nachdem angesichts des Wertes vor 10 Jahren der Landkreis beim Verkauf der RWE-Aktien etwa 160 Mio Euro Verlust gemacht hat, sollte er daraus lernen“, betonte Laurenz Brackmann. Notwendig sei eine konsequent dezentrale Stromversorgung in Bürgerhand.

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