Klausing findet Unterstützung für Landtagsantrag
Merzen – Für die Verlängerung der zum Jahresende auslaufenden Filterpflicht in der Tierhaltung sowie die Ausweitung auf die Geflügellangmast wollen sich die Grünen einsetzen. „Schon auf Grund der nicht eingehaltenen Emissionswerte im Rahmen der europäischen NEC-Richtlinie sind schärfere Regeln zum Luft- und Gesundheitsschutz erforderlich“, betonte Ratsherr Josef Klausing.
Der Merzener Ratsherr brachte das Anliegen in der Landesarbeitsgemeinschaft Landwirtschaft der Grünen zur Sprache. Die Abgeordnete Miriam Staudte sicherte zu, einen entsprechenden Antrag im Landtag zu stellen. “Das Land muss sich die Luftreinhaltung und den Gesundheitsschutz auf die Fahnen schreiben. Es reicht nicht, auf den Bund zu verweisen und zu warten bis von dort eine Novelle der Luftreinhalteverordnung kommt,” so Staudte, agrarpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag.
Um die emissionsbedingten Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt zu begrenzen, sei 2015 unter der Rot-Grünen Landesregierung die Filterpflicht insbesondere für Schweinemastställe erlassen worden, erinnerte Staudte. Da diese Regelung Ende des Jahres auslaufe, hätten die Grünen im Landtag einen Antrag auf Verlängerung eingebracht und gefordert, dass die Filteranlagen nun schon ab 30 000 Mastgeflügel- und 1 500 Schweineplätze verpflichtend würden.
Die Technik sei inzwischen auch für die Geflügellangmast soweit, erklärt Staudte. Für bestehende Anlagen fordern die Grünen eine Umsetzungsfrist von zwei Jahren. Ausgenommen von der Filter- und Dokumentationspflicht wären dagegen tierfreundliche Offen- und Auslaufställe.
Damit die Bundesregierung die Klimaziele überhaupt noch einhalten könne, müssten wirksame Maßnahmen zur Emissionsreduzierung zeitnah umgesetzt werden, auch, um den angedrohten Strafmaßnahmen der EU zu entgehen. Insbesondere Ammoniak, das zu über 90% aus der Landwirtschaft stamme, sei von einem erheblichen Reduktionszwang betroffen, da es Land- und Wasserökosysteme erheblich schädigen könne.
Bei Neu- oder Umbauten von Stallanlagen, bei dem der Tierbestand insgesamt steige, sollte eine deutliche Reduzierung der Gesamtemissionen verpflichtend sein, regte Klausing an.
Dabei sollten nur Abluftfilter verbaut werden, die eine Abscheideleistung bei Staub und Ammoniak von annähernd 100% erreichen.
Bei der Geflügelhaltung würden bisher chemische Abluftwäscher eingesetzt. Neben der schlechten Geruchsminderung würde dabei die im anfallenden Abschlämmwasser enthaltene verdünnte Schwefelsäure (Batteriesäure) auf den Acker verbracht (entsorgt).
Allein in Merzen würden jedes Jahr weit über eine Million Hähnen gemästet, berichtete Klausing. „Vor diesem Hintergrund ist es unverständlich, dass ausgerechnet hier, dem Ort mit der höchsten Tierdichte im Landkreis Osnabrück, zusätzlich Ställe für über 4.000 Schweine und 2.000 Ferkel genehmigt werden sollen“, kritisierte der Grünen-Ratsherr.
Trotz der neuen Düngeverordnung sei dadurch mit erhöhtem Nitratgehalt im Oberflächen- und Grundwasser zu rechnen. Und dass im unmittelbaren Einzugsgebiet des Wasserwerks Plaggenschale, das schon seit Jahren mit zu hohen Nitratwerten zu kämpfen habe.
Abgesehen davon brauchte es auch eine grundsätzliche Rückbesinnung beim Fleischkonsum: Von Masse zu Klasse. „Das käme nicht nur dem Tierwohl zu Gute, sondern uns allen“, betont Klausing. Auch die Akzeptanz der Landwirtschaft in der Bevölkerung gelte es zu verbessern.
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